Wildgans-Kollision Horror-Landung in Tegel
schreibt der Berliner Kurier am 09.11.05


CRASH IN DER LUFT Die Piloten konnten den großen Vögel nicht ausweichen

Norbert Koch-Klaucke

Reinickendorf - Die Wildgänse kommen. Doch der Flug der Vögel aus Sibirien zu den Winterquartieren in Deutschland und Spanien kann zum Horror werden – besonders für Piloten. Wie jetzt geschehen: Vier Gänse krachten in eine Lufthansa-Boeing 737, die im Landeanflug auf Tegel war.

Fahrwerk raus, die Landebahn in Sicht: Die Piloten über Tegel wähnten sich mit ihrem Jet schon im sicheren Hafen. Doch dann tauchten die vier großen Wildgänse auf. Gegensteuern war nun schier unmöglich.

Auch die Vögel änderten nicht den Kurs. Es kam zur Kollision.

Zwei Wildgänse zerschellten auf der linken Tragfläche. Eine andere geriet ins Triebwerk. Der vierte Vogel schmetterte gegen das Fahrwerk, blieb daran "kleben".

Zum Glück passierte nicht mehr. Nur das Triebwerk musste ausgewechselt werden. Ein Augenzeuge: "Nach der Landung verließen die Piloten mit blassen Gesichtern die Maschine."

Denn so ein Vogelschlag ist der Horror für jeden Piloten. Nicht auszudenken, wenn eine Gans (um die drei Kilo schwer) mitten durch die Cockpitscheibe gekracht wäre ...

"Große Vögel, die ins Triebwerk geraten, sind keine Seltenheit", sagt Dr. Heinrich Weitz vom Deutschen Ausschuss zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr. "Früher war so etwas sehr gefährlich. Es kam sogar zu Abstürzen. Heute halten die Triebwerke solche Zwischenfälle aus. Selbst wenn eins ausfallen sollte, kann die Maschine mit Hilfe des anderen Triebwerkes bis zum Flughafen sicher weiter fliegen."

Zum Originalartikel gelangen Sie (vorübergehend) hier


Stopp Fluglärm

OF - Offenbach ohne Fluglärm